Meldungen aus dem Landesverband Hessen
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Auf den Spuren Butzbacher Geschichte

Projekttage auf der Kriegsgräberstätte Nieder-Weisel

Auf dem Bild sind Schülerinnen und Schüler auf der KRiegsgräberstätte zu sehen. Sie stehen in kleinen Gruppen zusammen und lesen die Inschriften auf den Gräbern und auf einem Gedenkstein.

Schülerinnen und Schüler der Weidigschule erkunden die Kriegsgräberstätte. In diesem Teil des Friedhofs sind ausländische Tote des Zweiten Weltkrieges bestattet. Volksbund/Landesverband Hessen

Für den 10. Jahrgang der Butzbacher Weidigschule gehört der Besuch der Kriegsgräberstätte Nieder-Weisel seit vielen Jahren zum Geschichtsunterricht. So besuchten auch in diesem Jahr erneut sechs Klassen den historischen Ort und erkundeten zunächst im Rahmen einer Spurensuche die Gräber aus dem Zweiten Weltkrieg.

Auf der Kriegsgräberstätte Butzbach Nieder-Weisel ruhen 519 Tote des Zweiten Weltkrieges - die meisten von ihnen waren deutsche Soldaten, die bei Kämpfen in den letzten Kriegswochen verstorben sind. Aber auch sowjetische Kriegsgefangene, polnische und sowjetische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter sowie deutsche Zivilisten, die bei Luftangriffen ums Leben kamen, sind hier bestattet. Sie alle verstarben zwischen 1944 und 1945, sie waren zwischen zwei und 74 Jahren alt. Angelegt wurde die Kriegsgräberstätte im April 1945 von der US-Armee, die zunächst auch ihre eigenen Toten hier bestatteten.

Die US-amerikanischen Kriegstoten wurden bereits bis Sommer 1945 auf Kriegsgräberstätte in Frankreich und den Niederlanden verlegt oder in die Heimat überführt. In den 1950er Jahren wurde die Kriegsgräberstätte durch den Volksbund umgestaltet. Neben den ausländischen Toten, die zuvor auf einem separaten Gräberfeld bestattet waren, wurden auch Kriegstote aus dem ehemaligen Landkreis Friedberg nach Nieder-Weisel überführt.

Der Spurensuche schlossen sich inhaltlich unterschiedliche Gruppenarbeiten an: anhand historischer Dokumente beispielsweise über Kriegsgefangenschaft, Zwangsarbeit und die Luftangriffe auf Butzbach sowie durch die Biografien der Menschen, die in Nieder-Weisel bestattet sind, konnten die Schülerinnen und Schüler tiefer in die Thematik eintauchen und über die Geschichte ihrer Heimat lernen.

Wiebke Bathe Referat für Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit