Meldungen aus dem Landesverband Hessen
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„Diese Geschichte ist nicht von gestern“.

Bestsellerautor Tim Pröse war zu Gast in Kassel

Der Bestsellerautor Tim Pröse stellte sein Buch „Wir Kinder des 20. Juli“ vor. Volksbund/Maike Bartsch

Tim Pröse schreibt über „Leuchtturmmenschen“. Er ist fasziniert von der Strahlkraft großer Persönlichkeiten. Dazu gehören auch Kultur- und Fernsehgrößen wie Udo Lindenberg und Dieter Hallervorden. Pröses eigentliches Lebensthema aber sind die Menschen, die den Kampf gegen Adolf Hitler gewagt und auf sich genommen haben. 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges lässt der freie Journalist und Buchautor die letzten Stimmen des Widerstands zu Wort kommen.

Bei einer öffentlichen Abendveranstaltung am 18. März 2025 im Palais Bellevue in Kassel las und erzählte Pröse aus und über sein neuestes Buch. Für dieses hat er die Kinder der Attentäter rund um Graf von Stauffenberg interviewt, die am 20. Juli 1944 mit einer Bombe im Führerhauptquartier „mit einer Hand in das Rad des Weltgeschehens greifen wollten“, so Pröse. Die Kinder - allesamt inzwischen hochbetagt - wurden ihren Familien entrissen und mussten noch lange nach Ende des Krieges Anfeindungen als „Verräterkinder“ ertragen. 

Warum er schreibe, was ihn antreibe? Er erzähle bewusst subjektiv, er wolle berühren und die Ideale von damals transportieren, verriet der Wahlmünchener in Nordhessen. 

„Ich schreibe den Helden von damals Denkmäler aus Zeilen. Um Mut zu machen! Es ist wichtig, dass der Geist von damals weitergegeben wird. Vieles von der damaligen Geschichte ist nicht von gestern, sondern Gegenwart.“

Gefördert wurde der Abend von der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung. Kooperationspartner waren die Gedenkstätte Breitenau, die Stadtbibliothek Kassel, die VHS Region Kassel, das Evangelische Forum Kassel, die Arbeitsgemeinschaft der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und das Bildungsforum Sankt Michael Kassel.

In Kasseler Schulen zu Gast

Ingesamt 200 Schülerinnen und Schüler erreichte Tim Pröse am Folgetag. Auf Vermittlung der Regionalstelle des Landesverbandes Hessen im Volksbund war der erfolgreiche Autor an zwei Kasseler Schulen zu Gast. Den Start machte das Friedrichsgymnasium mit seiner 10. Jahrgangsstufe. Im Anschluss trat Pröse für die Qualifikationsphase des Beruflichen Gymnasiums der Max-Eyth-Schule Kassel im UK 14 auf, dem Theatersaal des Schultheaterzentrums Nordhessen. Und hierher passte sein Auftritt gut, denn Pröse beherrscht Donnerstimme, leise Töne und eindringliche Rede und fühlt sich sichtlich wohl auf der großen Bühne. Im Saal hätte man eine Feder fallen hören können, als der Autor von der würdevollen Haltung sprach, die die Verschwörer des 20. Juli noch vor dem berüchtigten Richter Roland Freisler demonstrierten. 

Es gehe ihm nicht um Heldenverehrung, das machte Tim Pröse deutlich. Eindringlich appellierte er an sein junges Publikum: 

„Wir sollen nicht ihre Asche anbeten, sondern ihre Flamme weitertragen. Diese Flamme gehört in Eure Hand! Es wäre schön, wenn Ihr - die Ihr noch leicht entflammbar seid - hier rausgeht und mit dieser Energie und diesem Feuer weitermacht!“

Der Landesverband Hessen bedankt sich herzlich für den besonderen Besuch und bei allen Partnerinnen und Partnern und Förderern für die vielfältige Unterstützung. 

Landesverband Hessen Landesgeschäftsstelle