Meldungen aus dem Landesverband Hessen
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„Lassen Sie uns für den Frieden arbeiten“

Oberst a.D. Damm führt junge Soldatinnen und Soldaten über den Eco Pfad Friedenspädagogik in Bad Emstal

Ein Gruppenfoto von Bundeswehrsoldaten und Vertretern des Volksbundes auf der Kriegsgräberstätte Bad Emstal

Volksbund/Landesverband Hessen

Es ist ein sonniger Frühlingsmorgen am 20.05.2025, als der Reisebus der Bundeswehr in den Parkplatz des Klostermuseums Merxhausen einfährt. Er bringt junge Soldatinnen und Soldaten aus ganz Deutschland, die derzeit an der Bundeswehrfachschule Kassel eine zivilberufliche Aus- oder Weiterbildung machen. 
In Empfang genommen werden sie von Jürgen Damm, Oberst a.D. und Ehrenvorsitzender des Landesverbandes Hessen des Volksbundes. Seit 12 Jahren führt der mittlerweile 87-Jährige über den Eco Pfad Friedenspädagogik in Bad Emstal-Merxhausen
Das Kloster Merxhausen, wo der Eco Pfad beginnt, war als Landesheilanstalt während der NS-Zeit direkt in die „Aktion T4“ eingebunden. In deren Rahmen wurden 494 Patientinnen und Patienten der Heilanstalt ermordet, weil sie aufgrund von Behinderung oder psychischer Krankheit als „lebensunwert“ angesehen wurden. Auch nach dem offiziellen Ende der Aktion 1941 starben in Merxhausen noch zahlreiche Menschen qualvoll durch absichtliche Unterernährung und mangelnde Fürsorge – die sogenannte „stille Euthanasie“.

Oberst a.D. Damm findet dazu klare Worte: „So etwas darf niemals mehr passieren. Es ist unsere Aufgabe als Soldatinnen und Soldaten, das Grundgesetz der Bundesrepublik zu verteidigen, insbesondere auch Artikel 3, wo steht: ‚Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.‘“

„Reichen Sie mir die Hand“

Oberst a.D. Jürgen Damm

Auf der Kriegsgräberstätte Bad Emstal, wohin im Jahre 1958 242 gefallene Soldaten, sowie Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern aus den umliegenden Landkreisen umgebettet wurden, reicht Damm einem Soldaten die Hand und betont die Symbolik dieser Geste: „Schon im Mittelalter besiegelten die Ritter ihren Frieden, indem sie ihre Hände ineinanderlegten. Denn dazu mussten sie zuerst ihre Schwerter niederlegen. Lassen Sie uns für den Frieden arbeiten.“

Text: Daniel Schrimpf