Fast acht Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkriegs lässt sich die Identität bislang unbekannter Toter auf deutschen Kriegsgräberstätten mitunter noch klären. Voraussetzung ist eine genaue Prüfung aller zugänglichen Quellen. Im historischen Forschungsprojekt des Landesverbandes Hessen hat sich dies zuletzt wieder bestätigt: Bei Recherchen zur Kriegsgräberstätte Ludwigstein (Werra-Meißner-Kreis) ließen sich Name und Todesumstände eines dort bestatteten »Unbekannten« ermitteln, indem das Umbettungsprotokoll des Volksbunds von 1960 mit Dokumenten aus den Arolsen Archives (dem früheren Internationalen Suchdienst) abgeglichen wurde. In einer Feierstunde am 24. Juni 2022 wurde eine Tafel am Grab des Toten eingeweiht, die von nun an Auskunft über sein Schicksal geben wird.