Projekte aus dem Landesverband Hessen

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Fritz Kubitza (1892–1914)

Fritz Kubitza wurde am 22. November 1892 als Sohn des Schuhmachers Daniel Kubitza und seiner Frau Rosalie in Pitschen (heute Byczyna, Polen) geboren, einer Kleinstadt im Norden der preußischen Provinz Schlesien, nur wenige Kilometer von der Grenze zwischen dem Deutschen Reich und dem Kaiserreich Russland entfernt. Eine ältere Schwester zog nach Berlin, heiratete dort und lebte mit ihrem Mann im Arbeiterstadtteil Moabit, verstarb jedoch bereits 1912 im Alter von 26 Jahren.

Fritz Kubitza lernte den Beruf des Sattlers und leistete seinen Militärdienst als Kanonier beim 2. Schlesischen Feldartillerie-Regiment Nr. 42 in Schweidnitz (heute Świdnica). Zu Beginn des Ersten Weltkriegs im August 1914 wurde das Regiment mobilisiert und in einem mehrtägigen Eisenbahntransport in das bereits von deutschen Truppen besetzte Großherzogtum Luxemburg verlegt. Hier befand sich der Aufmarschraum der deutschen 4. Armee, in deren Verbund Fritz Kubitzas Regiment am 18. August 1914 gemäß dem „Schlieffen-Plan“ den Vormarsch nach Westen antrat. Vier Tage später traf es bei Tintigny in den belgischen Ardennen zum ersten Mal auf gegnerische, in diesem Fall französische Truppen. Es entwickelte sich ein Gefecht, das bis zum Abend andauerte und nach Verlusten auf beiden Seiten mit dem Rückzug der Franzosen endete. 

Unter den deutschen Verwundeten war Fritz Kubitza. Nach der Erstversorgung auf dem Schlachtfeld gelangte er mit Eisenbahn-Sanitätstransporten nach Wiesbaden, in dessen Krankenhäusern bereits Lazarettkapazitäten geschaffen worden waren. Fritz Kubitza wurde im St.-Josefs-Hospital untergebracht. Hier verstarb er am 31. August 1914 im Alter von 21 Jahren an den Folgen seiner Verwundung bei Tintigny. Am 2. September 1914 wurde er als erster Kriegstoter des 20. Jahrhunderts auf dem „Ehrenbegräbnisplatz“ des Südfriedhofs unter großer öffentlicher Anteilnahme bestattet.

Quellen