Veranstaltungen aus dem Landesverband Hessen
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Vortrag in Schlüchtern: Der Todesmarsch der KZ-Häftlinge aus den Adlerwerken 1945

26 März '25
Uhrzeit:
19:00 Uhr
Ort:
Kultur- und Begegnungszentrum (KUBE), Lotichiusstraße 38, 36381 Schlüchtern (Main-Kinzig-Kreis)
Veranstalter:
Volksbund Hessen; Stadt Schlüchtern

Vortrag von Dr. Götz Hartmann (Volksbund Hessen) im Rahmen der Gedenkwoche 2025

In den letzten Märztagen 1945, als das nationalsozialistische Regime kurz vor seinem Ende stand, zogen etwa 360 abgemagerte und erschöpfte Männer von den Frankfurter Adlerwerken aus nach Osten. Unter Kälte und Hunger leidend, wurden sie von bewaffneten SS-Wachen zu Fuß bis ins osthessische Hünfeld getrieben. Dies waren die noch am Leben verbliebenen und zum Gehen fähigen Häftlinge des KZ-Außenlagers mit dem Decknamen „Katzbach“ in den Adlerwerken. Am Abend des 24. März 1945 startete dort der als „Evakuierungsmarsch“ getarnte Todesmarsch ins KZ Buchenwald. Jeder, der zurückblieb oder ausscherte, wurde erschossen.

Eine kommunenübergreifende Gedenkwoche aus Anlass des 80. Jahrestages dieses NS-Endphaseverbrechens zeichnet topografisch von Frankfurt bis nach Hünfeld die Route des Todesmarsches nach und erinnert an die Opfer des KZ „Katzbach“.

Ein würdiges Begräbnis haben nur wenige Opfer des Todesmarsches erhalten. Etwa 70 Gefangene wurden auf dem Weg von Frankfurt nach Hünfeld von ihren Bewachern ermordet. Meist waren es die Totengräber der benachbarten Ortschaften, die sie als „Unbekannte“ auf Gemeindefriedhöfen begruben oder auch nur an Ort und Stelle verscharrten. Vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge wurden einige der Toten Anfang der 1960er Jahre auf neu angelegte Kriegsgräberstätten umgebettet. Einer dieser Friedhöfe, 1963 eingeweiht, liegt im Stadtzentrum von Schlüchtern (Main-Kinzig-Kreis). 20 Opfer des Todesmarsches sind nach heutigem Kenntnisstand dort begraben.

Dr. Götz Hartmann ist Historiker und Mitarbeiter beim Volksbund in Hessen. Sein Vortrag im Kultur- und Begegnungszentrum (KUBE) der Stadt Schlüchtern schildert, wie sich der Umgang mit den Gräbern der Opfer des Todesmarsches in den Jahrzehnten seit 1945 gewandelt hat. Die größte Zahl dieser Gräber an einer Stelle befindet sich auf der Kriegsgräberstätte Schlüchtern. Ist der Friedhof ein geeigneter Ort, um der ermordeten KZ-Häftlinge zu gedenken? Welche ergänzende Rolle könnten Denkmäler spielen?

Der Vortrag im Rahmen der Gedenkwoche ist eine Kooperation der Stadt Schlüchtern und des Landesverbandes Hessen im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Der Eintritt ist frei.