Veranstaltungen aus dem Landesverband Hessen
Veranstaltungen aus dem Landesverband Hessen

Feierstunde auf der Kriegsgräberstätte Schlüchtern

27 Mär '23
Uhrzeit:
16:30 – 17:30 Uhr
Ort:
Kriegsgräberstätte Schlüchtern (Main-Kinzig-Kreis)
Veranstalter:
Landesverband Hessen
Typ:
Informationsveranstaltung, Gedenkveranstaltung

Der Volksbund in Hessen übergibt seine neue Informationstafel zur Geschichte der Kriegsgräberstätte und gedenkt der Opfer eines Todesmarsches von KZ-Häftlingen im März 1945

Mit der Übergabe der neuen Informationstafel an die Öffentlichkeit am 27. März 2023, dem 78. Jahrestag des Tages im März 1945, an dem die Marschkolonne der KZ-Häftlinge Schlüchtern passierte, möchten wir die Präsentation der aktuellen Forschungsergebnisse mit einem würdigen Gedenken an die Opfer des Verbrechens verbinden. - Sie sind dazu herzlich eingeladen.
Die Veranstaltung beginnt vor dem Eingang der Kriegsgräberstätte.

Programmfolge:
Begrüßung und Rede
Staatsminister a. D. Karl Starzacher, Vorsitzender des Volksbundes Hessen

Grußwort der Stadt Schlüchtern
Bürgermeister Matthias Möller

Grußwort der Republik Polen
Vizekonsul Jan Krzymowski für den
Generalkonsul der Republik Polen in Köln Jakub Wawrzyniak

Gang auf die Kriegsgräberstätte

Lernort Kriegsgräberstätte: Die Toten zum Sprechen bringen
Beitrag des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums

Die Kriegsgräberstätte. Ein Ort der Trauer und des Gedenkens
Pfarrerin Simone Schneider, Evangelische Kirchengemeinde Schlüchtern

Die Bedeutung der Kriegsgräberstätte für den Landkreis
Landrat Thorsten Stolz, Kreisvorsitzender des Volksbundes Hessen

(Stand: 22.03.2023)

Forschung für die Kriegsgräberstätte in Schlüchtern:
Die Kriegsgräberstätte Schlüchtern war schon früh Arbeitsschwerpunkt im historischen Forschungsprojekt des Volksbunds in Hessen. Grundlegende Informationen zur Geschichte der Anlage und den auf ihr bestatteten Toten wurden im Jahr 2003 auf einer Informationstafel öffentlich zugänglich gemacht.

Auf der 1963 eingeweihten Gräberstätte sind 339 Tote bestattet. Nahezu alle starben im Zweiten Weltkrieg, die meisten im März und April 1945: Soldaten der Wehrmacht und Waffen-SS, KZ-Häftlinge, die auf einem Todesmarsch aus den Frankfurter Adlerwerken ermordet wurden, und zivile Kriegstote der deutschen Bevölkerung. Neben ihnen sind sowjetische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus Osteuropa begraben, zudem vier Tote des Ersten Weltkrieges.

Die Gräber der Opfer des Todesmarsches sind jedoch nicht als solche gekennzeichnet, sondern lediglich mit den Aufschriften »unbekannter Kriegstoter« oder »unbekannter polnischer Kriegstoter« versehen. Während auf der Informationstafel von 2003 zudem nur sechs in Schlüchtern bestattete Opfer des Verbrechens erwähnt werden, ist nach neueren Erkenntnissen von einer mehr als dreimal größeren Gesamtzahl auszugehen. Dies betrifft unter anderem eine Gruppe von Toten, die als »unbekannte deutsche Soldaten« auf der Kriegsgräberstätte beigesetzt wurden, obwohl sie nach heutigem Wissensstand Opfer des Todesmarsches waren.

Mit der Wiederaufnahme der Forschungsarbeit im Jahr 2022 sollte zunächst der Kenntnisstand zur Kriegsgräberstätte aktualisiert und auf einer neuen Informationstafel öffentlich zugänglich gemacht werden. Dabei sollte insbesondere die Anzahl der in Schlüchtern bestatteten Opfer des Todesmarsches zutreffend wiedergegeben werden. Ein neuer Übersichtsplan macht die Lage ihrer Gräber kenntlich.

Landesverband Hessen Landesgeschäftsstelle