Aufgezeichnet statt abgesagt – unter diesem Motto hat der Landesverband Hessen im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge einen Film gedreht, nachdem eine Präsenzveranstaltung mit Susanne Fritz wegen der Pandemie nicht stattfinden konnte. Das entstandene, etwa 50minütige Video ist auch in Hinblick auf den digitalen Schulunterricht produziert worden.
Fremdenfeindlichkeit, Rassismus im Alltag, Migration, aber auch Solidarität und Versöhnung sind Themenfelder, die bedacht werden. Deutsch-Polnische Geschichte und Europäische Geschichte können von hier ausgehend beleuchtet werden.
Worum geht’s im Buch?
"Wie kommt der Krieg ins Kind“, diese Frage steht am Anfang einer Recherche, mit der die Autorin Susanne Fritz die eigene Familiengeschichte aufgearbeitet hat. Ihr Buch mit dem gleichlautenden Titel beleuchtet das Schicksal der Großeltern, die als deutsche Minderheit in Posen lebend mal akzeptiert, mal ausgegrenzt waren und schließlich sogar – in der Zeit der NS-Diktatur – von ihrer nationalen Zugehörigkeit profitierten. 1945 wurde die Mutter der Autorin als 14jähriges Mädchen in ein Arbeitslager deportiert. Die seelischen Verletzungen aus dieser Zeit ließen sie zeitlebens nicht los. In Hass mündete diese vier Jahre dauernde schreckliche Erfahrung trotzdem nicht, wusste man doch, dass die nationalsozialistischen Besatzer der polnischen Bevölkerung viel Schlimmeres angetan hatten.
Die sehr bewegende Geschichte, die Susanne Fritz erzählt, verlässt niemals den Weg des nüchternen Abwägens und Überdenkens. Es ist eine Geschichte über einzelne Schicksale, die sehr anschaulich nacherzählt werden. Es ist aber auch eine deutsch-polnische Geschichte und eine Erzählung über Fremdheitserfahrung, Diskriminierung und Ausgrenzung.