„Gedenkkultur Kalmenhof“ - unter diesem Titel fand vom 8. bis 11. Juli 2024 bereits zum zweiten Mal eine Projektwoche der Pestalozzischule Idstein statt. Mit der Projektwoche möchten Silke Gundermann und Martin Fabjancic, beide Lehrkräfte an der Schule, an die Geschichte des Kalmenhofes und der sogenannten NS-„Euthanasie“ erinnern - der systematischen Ermordung von Menschen mit körperlichen oder geistigen Erkrankungen und Behinderungen, deren Leben im Nationalsozialismus als „lebensunwert“ galt.
Die frühere Landesheilanstalt Kalmenhof in Idstein war Teil dieses Systems. Während der sogenannten „Aktion T4“ diente sie als Zwischenanstalt für den Transport der Patientinnen und Patienten in die Tötungsanstalt Hadamar. Doch auch auf dem Kalmenhof selbst wurden Patienten ermordet - insgesamt mehr als 700 Menschen.
Die Orte der Verbrechen auf dem Kalmenhof sind noch erhalten: das frühere Krankenhaus, in dem 1942 eine von rund 30 "Kinderfachabteilungen" eingerichtet und in dem ein Großteil der "Euthanasie"-Opfer ermordet wurde, die angrenzende "Leichenhalle" und natürlich die Kriegsgräberstätte. Hier ruhen rund 350 Menschen, die meisten von ihnen Kinder und Jugendliche.