Veranstaltungen aus dem Landesverband Hessen
Veranstaltungen aus dem Landesverband Hessen

Vortrag: Ihr Tod war gewollt. Kinder von Zwangsarbeiterinnen aus Polen und Osteuropa

20 Nov '23
Uhrzeit:
19:30 – 21:30 Uhr
Ort:
Haus am Dom, Domplatz 3, 60311 Frankfurt am Main
Veranstalter:
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Landesverband Hessen/Katholische Akademie Rabanus Maurus (Haus am Dom), Frankfurt am Main/Landesinitiative Polnischsprachiger Eltern und Familien Hessen LPEF
Typ:
Vortrag

Der Volksbund in Hessen ist Teil des Netzwerks Erinnerungskultur in Frankfurt am Main. Im Rahmen dieser Kooperation hält Dr. Götz Hartmann, Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprojekt des Landesverbandes, am 20. November 2023 um 19:30 Uhr im Frankfurter Haus am Dom den Vortrag „Ihr Tod war gewollt. Kinder von Zwangsarbeiterinnen aus Polen und Osteuropa“. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Der Vortrag wird auf Deutsch gehalten und abschnittsweise ins Polnische übersetzt.

Vergessene Opfer der NS-Herrschaft

Der Vortrag erinnert an eine Gruppe von Opfern der NS-Herrschaft, die im kollektiven Gedächtnis Deutschlandes bis heute nur wenig präsent ist. Dabei stehen ihre Gräber, sofern sie noch existieren bzw. auffindbar sind, schon seit vielen Jahrzehnten unter demselben gesetzlichen Schutz und werden ebenso aus öffentlichen Mitteln gepflegt wie etwa die Gräber gefallener Soldaten.

Ebenso in Vergessenheit geraten sind die spezifischen, oft indirekten Formen von Täterschaft, die ursächlich für das Sterben einer großen Zahl von Kindern polnischer und osteuropäischer Zwangsarbeiterinnen in Deutschland waren. Sie liegen begründet in der rassistischen Bevölkerungspolitik des nationalsozialistischen Regimes, die einerseits auf die Verbesserung der Situation deutscher Mütter (und damit ihrer Kinder) zielte, die aus derselben Logik heraus aber andererseits das Leben der vom Regime nicht erwünschten Kinder extrem und bis zum Mord bedrohte. Unerwünscht, weil außerhalb der „Volksgemeinschaft“ stehend, waren grundsätzlich die Kinder ausländischer Frauen, insbesondere der in großem Umfang zur Zwangsarbeit in der Kriegswirtschaft herangezogenen Frauen aus Polen und Osteuropa.

Ausstellungsbeitrag des Volksbunds zum Thema

Außer in Vorträgen und Führungen erinnert der Volksbund in Hessen mit einem eigenen Ausstellungsbeitrag an Kinder von Zwangsarbeiterinnen sowie an die Mordopfer der NS-„Kinderfachabteilungen“. Der Beitrag auf drei Rollup-Tafeln ist seit 2021 in der Wanderausstellung „Hebammen in Hessen – Gestern und Heute“ der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung zu sehen. Die Ausstellung kann bei der Landeszentrale für politische Bildung ausgeliehen werden.

(GH, 07.11.2023)