Mit dem Leitsatz „Si vis pacem para pacem!“ – Wer den Frieden will, muss den Frieden vorbereiten – plädierte Jürgen Damm für ein aktives Eintreten für den Frieden auch vor der eigenen Haustür. Wenn ihn jemand frage, was er denn schon ausrichten könne, dann würde er antworten: „Geh mit mir auf die Straße!“, sagte Damm. Jeder könne seinen Teil zum Frieden beitragen, in seinem eigenen Umfeld, der eigenen Familie, der Schule, im Sportverein. Eindringlich berichtete der Oberst außer Dienst, Jahrgang 1938, von seinen Lebenserfahrungen, die ihn mit heißem Herzen zur friedenspädagogischen Arbeit antreibe. Als Soldat, Pazifist und bekennender Christ bedauerte Damm, dass sein Leitspruch heute nicht mehr möglich sei ohne den Part „si vis pacem para bellum“.
Klaus Schilling benannte ein respektvolles, partnerschaftliches Miteinander als Fokus der UNESCO-Projektschulen. Werteorientierung gelte es gerade in Zeiten des immer stärker werdenden Populismus zu lehren, zu lernen und zu pflegen.
Dr. Ekkehard Griep unterschied zwischen negativem und positivem Frieden und gab zu bedenken, dass Pazifismus allein zu wenig sei.
Dieser Haltung schloss sich Schwester Theresita Maria an und plädierte für eine aktive Gewaltlosigkeit anstelle des einfachen Pazifismus. Sie brachte spannende Lebensberichte mit und sprach in diesem Zusammenhang zum Beispiel über das Bild der Deutschen in Frankreich, viele Jahrzehnte nach den letzten kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen beiden Ländern.
Lukas Kiepe definierte Frieden als aktiven Prozess, den es herzustellen gelte. Europa müsse erwachsen werden und bei der Friedensbildung in der Welt eine gewichtige Rolle übernehmen. Er rief die Schülerinnen und Schüler dazu auf, die Europawahlen Anfang Juni ernst zu nehmen. Kiepe sagte außerdem, er freue sich auf ein Haus des Europäische Friedens in Kassel und auf gemeinsame Projekte mit dem Volksbund.
Die Schülerinnen und Schüler stellten mitunter unbequeme Fragen und bemühten sich, die Diskutanten herauszufordern. Letztlich waren sich die Teilnehmer aber überwiegend einig.
Die UNESCO-Projektschulen setzen sich weltweit für eine Kultur des Friedens und der Solidarität ein. Der Internationale Projekttag findet alle zwei Jahre rund um den 26. April statt, dem Tag der Reaktor-Katastrophe in Tschernobyl.
(Text: Dr. Maike Bartsch)