Bei bestem Frühlingswetter hat sich eine kleine Gruppe von angehenden Lehrkräften vom Studienseminar für Gymnasien Kassel mit der Zweischneidigkeit des Denk- und Mahnmals in der Kasseler Karlsaue auseinandergesetzt.
„Gedenkstätte für die Opfer und Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkriegs“ ist der offizielle Titel der Anlage. Es ist ein schwieriges, unbequemes Denkmal, das sich dem Vorbeigehenden nicht erschließt. Verschiedentlich ist es in die öffentliche Kritik geraten. Einzelstimmen forderten sogar seinen Abriss. Im Laufe der Jahrzehnte haben sich hier kriegstreiberische Haltungen ebenso eingeschrieben, wie die Mahnung zum Frieden. Gefallenen Soldaten gewidmet und damit Anlaufplatz für militärische Versammlungen war die Gedenkstätte doch gleichzeitig immer ein Ort der Trauer.
Die angehenden Lehrerinnen und Lehrer durchliefen nicht nur selbst das Bildungsmodul des Landesverbandes Hessen, sondern diskutierten auch aus der Vogelperspektive heraus die pädagogischen Herangehensweisen, mit denen jüngere Teilnehmer an die schwierigen politischen und geschichtlichen Konstellationen des Ortes herangeführt werden können.