Am Donnerstag, 6. Juni 2024, fanden sich Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtkurses „Erinnerungskultur“ der Johann-Christian-Senckenberg-Schule in Runkel auf der dortigen Kriegsgräberstätte ein, um gemeinsam über das Schicksal der dort bestatteten Kriegstoten zu lernen.
Denn die Kriegsgräberstätte Runkel ist ein besonders spannungsgeladener Ort: Hier liegen nicht nur Wehrmachtssoldaten und deutsche Zivilisten bestattet, sondern auch polnische und sowjetische Kriegsgefangene, Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter sowie mindestens elf Kinder von Zwangsarbeiterinnen.
So ruhen in Runkel mehrere Tote einer "SS-Eisenbahnbaubrigade", die durch Luftangriffe zerstörte Gleisanlagen instandsetzen mussten - schwerste körperliche Arbeit, bei der die Zwangsarbeitskräfte ständig der Gefahr weiterer Luftangriffe ausgesetzt waren.
Auf der Kriegsgräberstätte sind auch Angehörige der Waffen-SS bestattet - unter ihnen jene Aufseher, die für die Bewachung der Baubrigade zuständig waren.