Gerade hat der Landesverband Hessen im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge einen Kooperationsvertrag mit der Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK) unterschrieben. Beide Institutionen wollen Führungen zum frisch sanierten Ehrenmal anbieten und darüber informieren, worum es in der großen Treppenanlage mitten in der Kasseler Karlsaue eigentlich geht. Denn die politische Ausrichtung des direkt nach dem Ersten Weltkrieg erbauten Denkmals ist komplex und vielschichtig und nicht für jeden sofort zu entschlüsseln – das ist gerade erst wieder unter Beweis gestellt worden.
Vandalen haben die soeben sanierte und erst seit wenigen Tagen wieder zugängliche Anlage jetzt erheblich beschädigt. Die Polizei spricht von einem Sachschaden in Höhe von 30.000 Euro. Die Tat soll politisch motiviert gewesen zu sein. „Kein Gedenken den NS-Verbrecher*innen“, dieser hingeschmierte Schriftzug prangt nun in großen Lettern über dem alten, gerade sorgfältig hergerichteten Sandstein der Außenfassade. Widersprüchlicherweise ist gleichzeitig ausgerechnet auch eine Erinnerungstafel unkenntlich gemacht worden, die an Deserteure erinnert, die sich der Nazi-Herrschaft verweigerten.