Meldungen aus dem Landesverband Hessen
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"Von der 'Euthanasie' zum Holocaust"

Vortrag von Dr. Sara Berger auf dem Vertretertag des Landesverbandes Hessen

Landesverband Hessen

In ihrem Vortrag "Von der 'Euthanasie' zum Holocaust", den Dr. Sara Berger am 4. September 2021 auf den Vertretertag des Landesverbandes Hessen in der Evangelischen Akademie in Frankfurt hielt, sprach sie über das Netzwerk der Männer, die zwischen 1941 und 1943 im Rahmen der "Aktion Reinhardt" in den Vernichtungslagern Belzec, Sobibor und Treblinka eingesetzt waren und die ihre Kenntnisse in den "Euthanasie"-Einrichtungen und der Berliner T4-Zentrale erworben hatte.

Der Fokus des Vortrages lag dabei auf den mehr als dreißig Männer der hessischen T4-Tötungsanstalt Hadamar, die dort zunächst an der Ermordung von Patientinnen und Patienten aus Heil- und Pflegeanstalten beteiligt waren und später in das besetzte Polen versetzt wurden. Hier bauten sie zusammen mit Personal der anderen T4-Einrichtungen die Vernichtungslager Belzec, Sobibor und Treblinka mit auf. In den Lagern wurden rund 1,6 Millionen jüdische Männer, Frauen und Kinder ermordet.

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Der Vortrag ist ein Bestandteil mehrerer Projekte des Landesverbandes Hessen zum Themenkomplex der sogenannten NS-"Euthanasie". Im letzten Jahr war führte der Volksbund umfangreiche Feststellunggrabungen auf der Kriegsgräberstätte Idstein-Kalmenhof durch. Die Internationale Jugendbegegnung in Hessen wird sich im nächsten Jahr ebenfalls dem Thema widmen. Geplant sind hier, neben einer inhaltlichen Aufarbeitung, Besuche der Kriegsgräberstätten in Idstein und Eltville sowie der Gedenkstätte in Hadamar.

Dr. Sara Berger ist seit 2020 als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Fritz-Bauer-Instituts für die dortigen Ausstellungen zuständig. Sie hat Geschichte, Sozialpsychologie und Italienische Literaturwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum studiert, wo sie 2011 mit ihrer Studie über das "T4-Reinhardt-Netzwerk" promoviert wurde.