Auf dem Waldfriedhof in Friedrichsdorf-Köppern waren sie bisher nicht leicht zu finden - die Gräber der elf Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, die während des Zweiten Weltkrieges in Friedrichsdorf verstorben sind. Auch zwei deutsche Kriegstote des Zweiten Weltkrieges sind hier bestattet. Die Gräber liegen am Rande des Friedhofes, in dem kleinen Wäldchen hinter der Trauerhalle. Im Zuge der diesjährigen Gedenkstunde des Hochtaunuskreises zum Volkstrauertag, die auf dem Waldfriedhof in Köppern stattfindet, soll eine neue Beschilderung Besucherinnen und Besucher auf die Gräber am Rande des Friedhofes hinweisen.
Die Gedenkstunde wird inhaltlich vom Leistungskurs Geschichte der Philipp-Reis-Schule in Friedrichsdorf gestaltet. Bei einem gemeinsamen Projekttag am vergangenen Dienstag, 30. Oktober 2023, haben die Schülerinnen und Schüler zu den Toten auf dem Waldfriedhof recherchiert - sie stammten aus Polen, der Ukraine, Bulgarien oder Russland und wurden zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt. Die meisten von ihnen starben im Waldkrankenhaus Köppern. Bereits im Vorfeld haben sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit dem Thema "NS-Zwangsarbeit" auseinandergesetzt und unter anderem den Geschichtsort Adlerwerke in Frankfurt am Main besucht.