Als Wahrzeichen im Sinne einer Wegmarke funktioniert die Gedenkstätte in der Kasseler Karlsaue nicht. Viel zu sehr passt sie sich der Umgebung an und duckt sich regelrecht an die Ausläufer des Rosenhangs unterhalb der Schönen Aussicht. Wohl deshalb ist sie auch vielen Kasselern nicht oder nur wenig bekannt.
Ganz sicher aber ist die hundertjährige Anlage ein Sprachrohr der verschiedenen politischen Strömungen, die an ihr gebaut und mitgewirkt haben und damit Zeitzeuge regionaler wie auch nationaler Geschichte sind. Es war Thema einer Führung zum Tag des offenen Denkmals, inwiefern sich diese „Wahr-Zeichen“ dem heutigen Betrachter noch erschließen und welche Aussagen sich hinter den steinernen Zeugen verbergen. Vor einer kleinen Gruppe von Interessenten erläuterte Dr. Maike Bartsch, Regionalbeauftragte Hessen Nord im Landesverband Hessen, die noch heute am Mahnmal sichtbaren Spuren rechtskonservativer ebenso wie pazifistischer Politik aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg bis in die Gegenwart.
Die Führung war eine Kooperationsveranstaltung mit Hessen Kassel Heritage.