Eigentlich ist es selbstverständlich, trotzdem ist es uns ein Bedürfnis, in diesen Wochen des friedlichen zivilen Protestes sichtbar unsere Haltung zu zeigen!
In unseren Bildungsprojekten sprechen wir regelmäßig über den Wert der Menschenrechte. Insbesondere junge Menschen machen wir auf diese große Errungenschaft und deren beständige Gefährdung aufmerksam. Denn durch unsere Arbeit wissen wir, nichts ist selbstverständlich, auch wenn das viele Menschen in Deutschland und Europa vielleicht dachten oder es zumindest hofften. Aber, klar ist, sobald die Toleranz gegenüber anderen Menschen und Meinungen verloren geht, stehen alle bisherigen demokratischen "Selbstverständlichkeiten" auf dem Spiel, genauso wie die universellen Menschenrechte.
Wir werden daher nicht müde, daran zu erinnern, wo es endet, wenn Menschen erst sortiert und dann ausgegrenzt werden. Es endet im schlimmsten Fall mit Verfolgung, Gewalt, Folter, Krieg, Vertreibung und dem Tod von Menschen. Die Gräber der Weltkriegstoten, das heutige detaillierte Wissen um den millionenfachen Mord in deutschen Konzentrationslagern und die geteilten Erinnerungen der Überlebenden sind uns eine ständige Mahnung. Gleiches gilt für die furchtbaren Schicksale der Ermordeten unserer Tage, die uns zeigen, dass es Menschen gibt, die wir nicht erreichen, die aus der Geschichte nicht die gleichen Lehren ziehen. Menschen, die erneut ausgrenzen, erneut hassen und mit ihrer mörderischen Gewalt neuen Schmerz, neuen Verlust und neue Trauer verursachen.
Weil uns im Landesverband also bewusst ist, was auf dem Spiel steht, wenn Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie gefährdet sind, stehen wir in diesen Tagen nicht abseits. Wir verstehen uns als Teil dieser zivilgesellschaftlichen Bewegung, die sich auf Straßen und Plätzen einfindet, um sich in diesen Wochen gemeinsam für Toleranz, ein friedliches Miteinander und für den Wert und den Schutz unserer Demokratie einzusetzen.
Text: Viola Krause