In Gruppenarbeit näherten sich die Neuntklässler den Geschehnissen in Kassel im Oktober 1943. Mit Text- und Bildquellen wurden die Strategien der Luftkriegsstreitkräfte aufgedeckt, wurde nach Sinn, Hintergrund und „Erfolg“ der Angriffe gefragt, wurden Zeitzeugenberichte gesichtet, Ausmaße der Verwüstungen und des Leids dokumentiert und schließlich die weiterführende Frage gestellt, ob und inwiefern das städtische Gedächtnis Kassels noch heute von der „Stunde Null“ im Jahr 1943 betroffen ist.

Weitergehen wird es nach den Herbstferien mit einem Termin in der Schule, bei dem unter anderem die Begrifflichkeiten von „Tätern“ und „Opfern“ diskutiert werden sollen.

Im Zusammenhang mit aufwendigen Sanierungsarbeiten, die die Kasseler Friedhofsverwaltung in diesem Jahr auf der Kriegsgräberstätte der deutschen Bombenopfer in Bettenhausen durchführen konnte, ist ein Gedenkstein platziert worden, der auf seine Beschriftung wartet. Gemeinsam mit dem Landesverband Hessen wird die Projektgruppe der Offenen Schule Waldau sich dieser Aufgabe stellen, Informationen über die Gräberstätten zusammentragen und dem Erinnerungsort eine weitere würdige Rahmung verleihen – ein Zeitzeichen aus dem Jahr 2023, 80 Jahre nach dem Luftangriff auf Kassel.

Interessieren Sie sich für das Thema? Wir laden herzlich ein zu einer Führung über den Kasseler Hauptfriedhof am 22. Oktober!

(Text MB)