Projekte aus dem Landesverband Hessen

Projekte aus dem Landesverband Hessen

Angebote für Fach- und Lehrkräfte

Regelmäßig bieten wir Fortbildungen, Seminare, Workshops oder Führungen an, die wir auf unserer Seite unter Aktuelles und Termine ankündigen. Mit unserem Angebot möchten wir Schulen sowie Einrichtungen und Institutionen aus Bildung, Kultur und Jugendarbeit erreichen.
Wir freuen uns über Anfragen und Anmeldungen von angehenden und aktiven Lehrkräften, Dozentinnen und Dozenten, Studierenden, Geschichtsinteressierten und Hobbyhistorikerinnen und -historikern sowie Menschen, die sich in Vereinen, Jugendgruppen, Schülervertretungen, AGs oder Initiativen engagieren.

Die inhaltliche Bandbreite unserer Veranstaltungen ist groß. Wir können uns auf ein Netzwerk von Partnern stützen, das unsere Arbeit ergänzt und erweitert.

Gemeinsam in Europa - Studienreise nach Kreta / Chania

Europa steht vor großen Herausforderungen und Bewährungsproben: Nachdem die „Krisen“ der Nuller- und Zehnerjahre des 21. Jahrhunderts (Finanz- und Wirtschaftskrise, Migration) fast überwunden schienen, forderte die SARS-CoV-2-Pandemie weltweit Millionen Todesopfer, legte einzelne Länder lahm, brachte aber auch den internationalen Austausch nahezu zum Erliegen. Gerade als die Corona-Krise an ein Ende gekommen und die Rückkehr zur „Normalität“ möglich schien, begann mit der russischen Invasion in die Ukraine ein mörderischer Krieg auf unserem Kontinent, der weltweit Auswirkungen auf alle Lebensbereiche hat. Der Zusammenhalt der demokratischen und friedliebenden europäischen Länder ist deshalb ein Gebot der Stunde. In diesem Zusammenhang besitzen auch die deutsch-griechischen  Beziehungen eine sehr große Bedeutung. 

Vor diesem Hintergrund fand eine gemeinsame Studienreise der Landesverbände Hessen und Thüringen in Partnerschaft mit den jeweiligen Landeszentralen für politische Bildung auf die griechische Insel Kreta statt.

Sie richtete sich v.a. an schulische Lehrkräfte und pädagogisch Tätige aus anderen Bildungsbereichen. Vor Ort wurde die  Auseinandersetzung mit der Geschichte der deutsch-griechischen Beziehungen thematisiert, Erinnerungsorte aufgesucht sowie das Gespräch mit griechischen und  deutschen Partnern und Partnerinnen, aber auch Zeitzeugen und Zeitzeuginnen sowie Historikern und Historikerinnen aus anderen europäischen Ländern gesucht. Im Mittelpunkt stand die Geschichte der deutschen Besatzung und des griechischen Widerstandes, das Schicksal der jüdischen Gemeinde Kretas und die Entwicklung unterschiedlicher nationaler Erinnerungs- und Gedenkkulturen nach dem Zweiten Weltkrieg. Nicht zu kurz kamen aber auch aktuelle Themen und Fragen hinsichtlich einer zukünftigen friedlichen und demokratischen Entwicklung Europas. 

Nicht zuletzt diente die Fahrt auch dem kollegialen Austausch zwischen Teilnehmenden aus Hessen und Thüringen sowie der Anbahnung von Partnerschaften zwischen griechischen und deutschen Schulen und anderen Bildungseinrichtungen, die sich neuerdings auch der Förderung durch das neu geschaffene Deutsch-Griechische Jugendwerk (DGJW) bedienen können, um fruchtbringende und auf eine friedliche Zukunft ausgerichtete Kooperationen auf den Weg zu bringen.

Die vollständige Ausschreibung und das Programm finden Sie hier:

Rückblick:

Vermittlung der NS-Geschichte in der Migrationsgesellschaft

Die 2016 vom Landesverband in Kooperation mit der Hessischen Landeszentrale für Politische Bildung und dem Fritz-Bauer-Institut konzipierte und durchgeführte Fortbildung ging den Fragen nach, wie die Ereignisse des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs ohne den Bezug zur eigenen familiären und gesellschaftlichen Vergangenheit vermittelt werden können; welche Auswirkungen eine kulturelle und religiöse Diversität auf den Fachunterricht hat; welche Konsequenzen sich für außerschulische Erinnerungsorte ergeben; und ob es möglich ist, eine gemeinsame Form der Erinnerung zu finden?

Die sich aus diesen Fragen ergebenen Herausforderungen und Potenziale für die historisch-politische Bildung wurden in einem partizipativen und interaktiven „World Café“ unter Leitung verschiedener Akteure diskutiert.

 

Geschichte und Geschichtsbilder. Der Erste und Zweite Weltkrieg im internationalen Vergleich.

Im Zuge des doppelten Gedenkjahres anlässlich des 100. Jahrestags des Beginns des Ersten Weltkriegens und des 70. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs veranstaltete der Landesverband Hessen im Oktober 2015 gemeinsam mit der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung und der Stiftung Topographie des Terrors eine Tagung zum Thema „Geschichte und Geschichtsbilder. Der Erste und Zweite Weltkrieg im internationalen Vergleich“.

Anders als im Jahre 2014, in dem die meisten Veranstaltungen den Ersten Weltkrieg eher singulär betrachteten, hatte die Tagung den Ansatz, die beiden Weltkriege in Bezug zu setzen. Hierbei sollte nicht Ziel der Tagung sein, Zahlen von Gefallenen und Opfern gegeneinander aufzurechnen und die beiden Kriege in Größe, Grausamkeit und Folgen zu vergleichen. Vielmehr wurde anhand von drei ausgewählten Ländern – Deutschland, Groß-Britannien und Polen – die Bedeutung der historischen Ereignisse der beiden Weltkriege für das jeweilige nationale Geschichtsbild untersucht.

Ein großer Fokus der Tagung lag auf der pädagogischen Praxis. Anhand verschiedener Themenfelder – „Antisemitismus und andere Feindbilder“, „Zwangsarbeit und Kriegsgefangenschaft abseits der allgemein bekannten Bilder“, „Der Erste Weltkrieg und die ‚Heimat‘front“, „Frauen als Opfer und Akteure von Gewaltherrschaft“- wurde in Workshops diskutiert, wie Aspekte des Ersten und Zweiten Weltkriegs in der schulischen und außerschulischen Bildung vermittelt werden können. Im Rahmen eines Exkursions-Workshops zum Thema „Erinnerungskultur – ein Prozess in Bewegung“ wurde zudem mit der Kriegsgräberstäte Kloster Arnsburg ein ausgewählter Lernort in der Region erkundet. Hierbei wurden verschiedene thematische sowie methodische Zugänge und Arbeitsmöglichkeiten erprobt bzw. aufgezeigt.

Die Veranstaltung wurde gefördert von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“.

 

Menschlichkeit - Unmenschlichkeit. Geschichte als Zugang zu Fragestellungen in Ethik und Religion.

Das Seminarangebot für pädagogische Fachkräfte 2013, wurde gemeinsam mit den Landesverbänden Saarland und Baden-Württemberg konzipiert und durchgeführt. In den Blick genommen wurden dabei Perspektiven und Chancen, die im Rahmen des Ethik- und Religionsunterrichtes aufgegriffen werden können und einen professionellen, multiperspektivischen Umgang mit historischen (Lern-)Orten ermöglichen. Hauptzielgruppe waren Religions- und Ethiklehrkräfte weiterführender Schulen sowie Haupt- und Ehrenamtliche in der kirchlichen Jugendarbeit. Auf dem Programm standen neben Exkursionen vor allem Workshops zu friedenspädagogischen Methoden und zur Planung und Durchführung von Projekttagen ausgehend von Kriegsgräber- und Gedenkstätten, hier am Beispiel des Friedhofs Niederbronn-les-Bains.