Brauchen wir das noch, oder kann das weg? Diese Frage stellen wir bewusst provokativ in den Kontext aktueller Bemühungen um Versöhnung und ein friedliches Miteinander und klopfen vor diesem Hintergrund die Daseinsberechtigung des sperrigen Denkmals in der Karlsaue ab. Schließlich gibt es Stimmen in Kassel, die einen Abriss fordern.
Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus (20. März – 2. April 2023) bieten wir Ihnen die Gelegenheit, das historische Mahnmal in der Kasseler Aue aus einer neuen Perspektive kennenzulernen: von unten. Als im Nachgang zum Ersten Weltkrieg die imposante Anlage zum Gedenken an gefallene Soldaten errichtet wurde, begann man die Bauarbeiten nicht bei Null. Das „Fundament“ der Stätte war eine Gartenanlage des Prinzen Georg, Sohn Landgraf Karls. Aus dieser Zeit stammt ein unterirdischer Durchlass bis hoch zur Schönen Aussicht, den die Museumslandschaft Hessen Kassel bei umfänglichen Renovierungsarbeiten freilegen konnte. Entdecken Sie mit uns diesen „Geheimgang“!
Vermeintlich offen liegend ist dagegen die Oberfläche des Denkmals. Doch auch hier müssen Rätsel entschlüsselt und die Zeitschichten, die sich im Stein verewigt haben, sorgsam aufgeblättert werden. Nur so können die Inhalte der Anlage – Gedenkkultur seit 1926, Militär im Wandel der Zeit, Kassel im Nationalsozialismus, Kassel als sozialdemokratische Trutzburg – heute noch verstanden werden.
Wir laden Sie herzlich ein zu einer Kooperationsveranstaltung des Landesverbandes Hessen im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. und der Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK).
Führung mit Norbert Arnold (MHK) und Maike Bartsch, Regionalbeauftragte Hessen Nord.
Treffpunkt: Schöne Aussicht/Ecke Hugenottenstraße, 34121 Kassel
Die Führung ist frei. Der Landesverband Hessen freut sich über Spenden zugunsten seiner Bildungsarbeit.
(Stand 20.02.2023 ABR)