Meldungen aus dem Landesverband Hessen
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„Mediale Darstellung regionaler NS-Geschichte“

Projektwoche der Herderschule Kassel zum Holocaust-Gedenktag

Projekttag am Mahnmal: Herderschüler/innen erkunden die Gedenkstätte Maike Bartsch

Auf die Spuren der Geschichte haben sich Schülerinnen und Schüler des Abschlussjahrgangs der Herderschule am 10. Januar begeben. Am Mahnmal in der Kasseler Karlsaue erkundeten sie Hinterlassenschaften der NS-Zeit. Dabei ging die Gruppe verschiedenen Fragen nach: Funktioniert ein Denkmal als Medienträger über die Jahre hinweg? Können und wollen wir heute mit den Spuren der Vergangenheit leben? Nutzen oder schaden sie uns?

Klar wurde, dass kriegstreiberische, hetzende Spruchtafeln aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg nicht losgelöst stehen können von den Botschaften der Nazis. Alles hängt mit allem zusammen. Wo also genau beginnt die Kommunikation der Nazis? Eine nicht leicht zu beantwortende Frage.

 

Der Workshop schloss mit der Erkenntnis, dass die Gedenkstätte noch heute Änderungen erfährt und damit über weitere Zeitschichten zu uns spricht: Hin- oder Abhängen von Tafeln, Sanierung und historische Aufarbeitung, Desinteresse oder sogar Vandalismus – all diese Dinge tragen bei zur „Kommunikation“ des Denkmals, das wohl noch lange nicht verstummen wird.

Im Rahmen einer Ausstellung haben alle Schülerinnen und Schüler Erfahrungen zusammentragen, Eindrücke und Erkenntnisse aus den Workshops geschildert. Anlässlich einer Gedenkveranstaltung am 30. Januar 2023 wurden diese vor Landrat Andreas Siebert, Vertretern der Herderschule, der Volkshochschule und der interessierten Öffentlichkeit präsentiert.


Text: Maike Bartsch